CDU 15.01.2014
AnVorsitzende des
Jugendhilfeausschuss
Frau Brigitte Sturm
Friedrich-Ebert-Straße 40
50354 Hürth
Sehr geehrte Frau Vorsitzende,
die CDU-Fraktion bittet, unter TOP 3 der Sitzung Jugendhilfeausschusses am 15.01.2014 nachfolgenden Beschlussvorschlag zur Abstimmung zu stellen:
Beschlussvorschlag:
1. Die Verwaltung wird beauftragt, das Mietverhältnis für die Kita Bärenhöhle zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu beenden und nach Ablauf der Mietdauer der Kita Bärenhöhle eine zunächst zweigruppige Kindertagesstätte in den Räumen des Pfarrzentrums St. Joseph in Hürth-Mitte einzurichten. Die Gruppe der Kindertages-stätte Bärenhöhle wird nach Ablauf des Mietverhältnisses am Altstandort an diesen Standort verlagert.
2. Die Verwaltung richtet mit der Verlagerung der Gruppe der Kita Bärenhöhle eine weitere Gruppe in den Räumlichkeiten des Pfarrzentrums ein, die der Sicherstel-lung eines Betreuungsangebotes im Rahmen einer Kindertagesstätte über die nor-malen Betreuungszeiten hinaus auch in sog. Randzeiten dient.
3. Am Standort St. Joseph ist eine weitere Gruppe einzurichten, sobald sich der weite-re, prognostizierte Betreuungsbedarf realisiert.
Begründung:
Die Kindertagesstätte Bärenhöhle ist eine 1-gruppige Einrichtung, die derzeit in einem Mietobjekt in Hürth-Mitte untergebracht ist. Die Führung der Kindertagesstätte als ledig-lich 1-gruppige Einrichtung, die beschränkte Größe der Einrichtung und die Räumlichkei-ten sind unter wirtschaftlichen, pädagogischen und personellen Gesichtspunkten nicht sinnvoll. Da der bisher bestehende Mietvertrag dieser Einrichtung nur noch bis zum 31.07.2015 läuft, bietet sich daher eine Verlagerung in die Räumlichkeiten des Pfarrzent-rums St. Joseph an. Dort ist derzeit bereits übergangsweise die katholische Kindertages-stätte St. Maria am Brunnen mit zwei Gruppen untergebracht. Die Kinder fühlen sich dort sehr wohl und die Räumlichkeiten sind sehr ansprechend gestaltet. Nach Fertigstellung des Kindergartenneubaus in Alstädten/Burbach wird die Einrichtung jedoch wieder an ih-ren angestammten Standort zurückziehen, so dass eine Nutzung der Räumlichkeiten durch die Kita Bärenhöhle möglich wird.
Zugleich kann dann eine weitere Gruppe eingerichtet werden, die Betreuungsangebote nicht nur innerhalb der bisher üblichen Öffnungszeiten ermöglicht, sondern weit darüber hinaus geöffnet ist. Das für ein solches Angebot Bedarf besteht, zeigt die Vorlage 401/2013 der Verwaltung, in der ausgeführt wird, dass nach Abfrage aller Hürther Kinder-tageseinrichtungen bei 26 Familien Bedarf für die Betreuung in einer Kita nach den regulä-ren Öffnungszeiten besteht. Dieser Bedarf ist durch die Flexibilisierung der Arbeitswelt und den Bedürfnissen der Eltern sicherlich noch in den nächsten Jahren steigend.
Neben einer umfassenden Sicherstellung der Betreuung in den Kernzeiten muss auch in Hürth sichergestellt werden, dass darüber hinaus Betreuungsmodelle vorgehalten werden, die im Rahmen der regulären Kindergartenbeiträge flexibel auf unterschiedliche Arbeits-zeitmodelle der Eltern reagiert (z.B. Schichtdienste, Bereitschaftsdienste etc.). Diese El-tern, die Familie und Beruf vereinbaren möchten, stehen vor dem Problem, dass die ver-fügbaren Betreuungsmodelle nicht mit den eigenen Arbeitsbedingungen in Einklang zu bringen sind und die Betreuung nicht ohne deutliche Mehrkosten und auch nicht durch ein Netzwerk aus Familie und Freunden abgedeckt werden kann. Zudem findet Berufstätigkeit heute nicht mehr überwiegend nur zwischen 9:00 und 17:00 Uhr statt. Wenn aber nicht die Möglichkeit besteht, die Arbeitsstätte bis 17 Uhr zu verlassen, entsteht schnell die Gefahr einer familiären Stresssituation, in denen Eltern weder den Ansprüchen des Berufes noch der Familie gerecht werden können.
Die CDU hält es für eine gesamtgesellschaftliche Verpflichtung, familien- und kinder-freundlicher zu werden – dies gilt für Unternehmen und Politik gleichermaßen - hier hat es die Stadt Hürth nun selbst in der Hand, mit einer Maßnahme konkrete Familienfreund-lichkeit zu beweisen.
Da das Pfarrzentrum St. Joseph sehr zentral innerhalb Hürths liegt und eine hervorragende Erreichbarkeit mittels ÖPNV aufweist, bietet sich dieses Gebäude für die Bedarfe vieler Familien in idealerweise als Kindertagesstätte mit langen Öffnungszeiten an.
Der aktuell von der Verwaltung vorgelegte Kindergartenbedarfsplan zeigt für die Versor-gung der 0-6-Jährigen in Hermülheim/Kalscheuren zudem 27 fehlende Plätze im Kinder-gartenjahr 2016/2017. Zudem stehen Änderungen am Kibiz an, die auch die Erfordernis weiterer Gruppen zur Folge haben könnten. Auch wird durch weitere neue Wohngebiete (z.B. Bonnstr. im Bereich des Jugendzentrums) mit vielen Wohneinheiten ein zusätzlicher Bedarf in Hermülheim unweit der Standortes St. Joseph entstehen.
Weiterhin betonte selbst Bürgermeister Boecker in seiner Rede zum Haushaltsplanentwurf 2014: „Ich gehe jedenfalls davon aus, dass wir in den nächsten Jahren noch mehr U3-Betreuung sicherstellen müssen.“
Dies alles ist für die CDU-Fraktion Anlass, heute schon für strategische Raumreserven zu sorgen, um dem mittelfristigen Bedarf schnell und kostengünstig gerecht werden zu kön-nen. Würde später ein Neubau errichtet werden müssen, würden die Kosten weit über der Kostenschätzung für den Umbau des Pfarrzentrums liegen. Aus wirtschaftlichen Gründen ist die Nutzung als Kindertagesstätte folglich geboten. Erfolgt diese Entscheidung jetzt nicht, stehen die Räumlichkeiten des Pfarrzentrums für eine spätere Bedarfsabdeckung nicht mehr zur Verfügung - mit der Folge der wesentlich höheren Kosten für die Stadt Hürth.
Wir bitten daher alle Mitglieder im Jugendhilfeausschuss, sich einer Nutzungslösung für das Pfarrzentrum St. Joseph anzuschließen, die aus pädagogischen und wirtschaftlichen Gründen sowie aus Gründen der Verbesserung der Familienfreundlichkeit der Stadt Hürth geboten ist.
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Breuer Georg Fabian
Fraktionsvorsitzender Jugendpolitischer Sprecher