KStA 20.01.2014

Foto: Britta Havlicek
Zwar sieht der Kindergartenbedarfsplan der Stadt derzeit keinen Bedarf, einen Kindergarten in dem ehemaligen Pfarrzentrum St. Joseph an der Bonnstraße einzurichten. Trotzdem haben die Anwohner, die sich – formiert als Bürgerinitiative – eine Kita an dieser Stelle wünschen, berechtigte Hoffnung. Die CDU hatte im vergangenen Jugendhilfeausschuss nämlich erneut die Einrichtung einer Kindertagesstätte in St. Joseph auf den Tisch gebracht. Jetzt soll die Verwaltung eine Prognose erarbeiten, wie sich der Bedarf an Kindergartenplätzen in den kommenden Jahren in Hürth-Mitte entwickeln wird. Außerdem sollen Gespräche mit der Kirchengemeinde geführt werden, die Eigentümerin des Ensembles an der Bonnstraße ist.
Über die künftige Nutzung des Pfarr- und des Küsterhauses und vor allem des Pfarrzentrums wird seit Jahren diskutiert. Eine Bürgerinitiative hatte sich dagegen aufgelehnt, dass das Pfarrzentrum abgebrochen werden könnte, damit eine dichte Wohnbebauung entstehen könnte. Die Kirche hatte einen Abrissantrag gestellt, das Gelände sollte als Bauland verkauft werden können. Nach den Protesten der Bürger ist eine Veränderungssperre für das Gebiet beschlossen worden. Doch diese läuft Anfang Oktober diesen Jahres aus. Wenn bis dahin keine Lösung für die Nutzung des Areals gefunden worden ist, muss dem Abrissantrag stattgegeben werden. Die CDU und die Anwohner sehen die Lösung für St. Joseph eindeutig in der Einrichtung einer Kita. Bereits jetzt, so eines der Argumente, sei der Kindergarten aus Alstädten/Burbach übergangsweise dort untergebracht.
Mietvertrag läuft aus
Wenn die Kinder im Sommer 2015 in ihr neu gebautes Domizil in ihrem Heimatort einziehen, könnte, so stellen es sich die Christdemokraten vor, die städtische Kita Bärenhöhle in das Pfarrzentrum einziehen. Der Mietvertrag für den eingruppigen Kindergarten an der Konrad-Adenauer-Straße liefe im Sommer 2015 aus. Damit könne die Nutzung des Pfarrzentrums als Kindergarten „nahtlos fortgeführt“ und eine weitere Gruppe eingerichtet werden, sagte Georg Fabian (CDU). Die CDU rechnet damit, dass die Nachfrage nach Betreuungsplätzen in Hürths Mitte steigen wird.
Die SPD hält solche Überlegungen für zu riskant. „Wir haben in den letzten Jahren unsere Investitionen immer darauf ausgerichtet, dass ein entsprechender Bedarf festgestellt wurde“, betonte Michael Kleofasz (SPD). Zudem seien Gespräche mit der Kirche notwendig. „Wir wissen nicht, was es uns kosten würde, wenn wir uns dort einmieten oder die Räumlichkeiten kaufen würden.“ Eine Sanierung des Pfarrzentrums alleine soll rund 700 000 Euro kosten.
Quelle: http://www.ksta.de/huerth/sankt-joseph-mehr-platz-fuer-die-kinder,15189186,25941906.html