Bürgerinitiative St. Joseph Hürth
Keine Gewinnmaximierung zu Lasten der Anwohner!

Rd schau 20.08.2015

Einige Anwohner klagen über Notunterkunft an der Bonnstraße

Erstellt
Die Verwaltung musste manche Frage offen lassen bei der Bürgerversammlung im ASG. Foto: Engels
Im Rahmen einer Bürgerversammlung wollte die Verwaltung um Verständnis für die Notunterkunft für Asylbewerber an der Bonnstraße in Hürth-Hermülheim werben. Einige Anwohner klagten über konkrete Probleme. Von
 
Hürth-Hermülheim

Seit zwei Wochen leben bis zu 150 Flüchtlinge in der Notunterkunft im ehemaligen Pfarrzentrum St. Joseph an der Bonnstraße. Nicht jeder Anwohner ist glücklich über die neuen Nachbarn – bei einer Bürgerversammlung in der Aula des Albert-Schweitzer-Gymnasiums wurde aber auch viel Verständnis und Hilfsbereitschaft geäußert.

Die Verwaltung hatte die Einladungen nur in der Nachbarschaft der Notunterkunft verteilen lassen, rund 40 Besucher kamen dann zur Versammlung. Transparenz war das Mittel, mit dem Bürgermeister Walther Boecker um Verständnis werben wollte. Dabei konnte die Verwaltung die drängendste Frage der Anwohner selbst nicht beantworten. Nämlich die, wie lange die Flüchtlinge in St. Joseph bleiben werden. Zunächst habe die Bezirksregierung von zwei bis vier Wochen gesprochen, inzwischen sei aber klar, dass es mehrere Monate würden. „Im Moment kann niemand genau sagen, wie lange es dauern wird“, räumte Boecker ein. Der Verwaltungschef verwies auf den anhaltend großen Zustrom von Flüchtlingen, mit dem noch Anfang des Jahres niemand gerechnet habe. Das führe zu Engpässen in den Erstaufnahmelagern des Landes, zudem komme das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bei der Bearbeitung der Asylanträge nicht mehr nach.

Ruhestörung und Müll

Deshalb habe das Land die Kommunen per Amtshilfe aufgefordert, Notunterkünfte zu schaffen – und das zum Teil sehr kurzfristig. Eins sei aber klar: Eine „Dauereinrichtung“ werde die Notunterkunft in St. Joseph nicht. Das Land sei selbst dabei, neue große Erstaufnahmeeinrichtungen zu schaffen.

Dennoch: Die Unterbringung von Flüchtlingen, die per Regelzuweisung nach Hürth kommen, werde eine Herausforderung bleiben, so der Verwaltungschef. Derzeit leben rund 360 Flüchtlinge dauerhaft in Hürth. 20 freie Plätze hat die Stadt noch in ihren Unterkünften, knapp 70 sollen in drei Wohncontainern entstehen, die am Rathaus, am alten Kirmesplatz neben dem Ernst-Mach-Gymnasium und an der Ursulastraße in Kalscheuren aufgestellt werden. Boecker rechnet damit, dass im kommenden Jahr 200 weitere Plätze geschaffen werden müssen.

Einige Anwohner klagten über konkrete Probleme, so über Ruhestörungen, Wäsche auf den Zäunen und Müll in der Umgebung der Notunterkunft. Die Verwaltung versprach, für Abhilfe zu sorgen. Vieles sei eine Mentalitätsfrage und mit Gesprächen zu regeln, glaubt Boecker. Aber auch Polizei, Ordnungsamt und ein Sicherheitsdienst seien vor Ort. Schwierig sei, dass die Bewohner keine Beschäftigung hätten – da werde sich die Verwaltung etwas einfallen lassen, kündigte Boecker an.

Unterdessen sind ehrenamtlicher Helfer dabei, das Sammeln, Sortieren und Verteilen von Spenden für die Flüchtlinge zu organisieren. Dafür hat die Stadt einen Raum an der Musikschule zur Verfügung gestellt. Ab Anfang kommender Woche könnten dort Kleider und Spielzeug abgegeben werden, kündigte Sozialamtsleiterin Dr. Helma Winterwerb an.

Quelle: http://www.rundschau-online.de/rhein-erft/fluechtlinge-in-huerth-einige-anwohner-klagen-ueber-notunterkunft-an-der-bonnstrasse,15185500,31515452.html

 
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