KStA 11.11.2013
Investor bietet 500 000 Euro

Eine halbe Millionen Euro hat ein Unternehmer der Kirche für das Areal St. Joseph in Hürths Mitte mit Pfarrhaus, Küsterhaus und Pfarrzentrum geboten. Bereits vor Jahren wollte der Mann die Gebäude erwerben – für deutlich mehr Geld. Von Britta Havlicek
Hürth-Hermülheim.
Eine halbe Millionen Euro bietet jetzt ein Unternehmer der Kirche für das Areal St. Joseph in Hürths Mitte mit Pfarrhaus, Küsterhaus und Pfarrzentrum.
Wie zu erfahren war, soll der Unternehmer bereits vor Jahren 850 000 Euro für das Ensemble geboten haben – mit der Verpflichtung, den prägnanten Pfarrsaal in seinem Baustil zu erhalten.
350 000 Euro an Wert verloren
Damals war es nicht zu Verkauf gekommen. Jetzt sei das Angebot niedriger, erklärte er auf Anfrage, weil das Ensemble ja bereits seit Jahren leer stehe und weiter am Wert verloren habe.
Und doch wolle er das Ensemble erhalten. Und auch den Baumbestand und die Wege, die durch den Grünstreifen zum Einkaufszentrum führen. Die Häuser könnten wieder hergerichtet und an Familien verkauft werden, so die Vorstellungen. In dem Pfarrsaal könnte eine therapeutische Einrichtung untergebracht werden.
Über das neue Angebot von 500 000 Euro hat es ein Gespräch mit Pfarrer Franz-Josef Lausberg, dem Kirchenvorstand Zu den Heiligen Severin, Joseph und Ursula und dem Generalvikariat gegeben mitsamt dem möglichen Investor.
Vorerst keine Stellungnahme
Er wollte die Entscheidung des Jugendhilfeausschusses abwarten, soll Pfarrer Lausberg gesagt haben. Für eine Stellungnahme war dieser bis Redaktionsschluss nicht zu erreichen. Am 11. Dezember wird Dezernent Jens Menzel im Jugendhilfeausschuss den Kindergartenbedarfsplan präsentieren. Und gleichzeitig soll auch die Anfrage der CDU-Fraktion, inwieweit das Pfarrzentrum St. Joseph für eine Kindertagesstätte genutzt werden kann oder ob es für eine so genannte Randzeitenbetreuung genutzt werden kann, beantwortet werden.
Die Bürgerinitiative rund um St. Joseph und weitere Anwohner hatten nach drei von der Stadt veranstalteten Bürgerwerkstätten klar gemacht, sie wünschten sich, dass eine Kita in den Räumen untergebracht werde. Die Bürgerinitiative hatte zuvor – das war vor knapp zwei Jahren – gegen den Abrissantrag protestiert, den die Kirche bei der Stadt für das Ensemble gestellt hatte. Die Stadt hatte zunächst eine Veränderungssperre verhängt. Diese läuft allerdings Anfang Oktober 2014 ab. Wenn bis dahin keine Lösung beschlossen worden ist, dürfen die Bagger anrollen.
Ob die Zahlen des Kita-Bedarfsplans zeigen, ob der Bedarf einer weiteren Kita im Stadtteil Hermülheim, dazu möchte sich Dezernent Menzel zu diesem Zeitpunkt noch nicht äußern. Erst wenn dieser Punkt geklärt ist, möchte Manfred Siry, Leiter Fachbereich Planen, Bauen und Umwelt, im Planungsausschuss über den weiteren Fortgang des Bebauungsplanverfahrens reden.
Der nächste Planungsausschuss, der nach dem Jugendhilfeausschuss am 11. Dezember stattfindet, tagt allerdings erst am 4. Februar 2014.
Quelle: http://www.ksta.de/huerth/pfarrzentrum-st--joseph-in-huerth-investor-bietet-500-000-euro,15189186,25002980.html