SPD 04 u. 05 2014
Sehr geehrter Herr Bünten,
die damalige Skepsis meiner Fraktion gegen eine Bürgerwerkstatt war begründet in der Befürchtung, dass sich die zukünftige Nutzung des ehemaligen Pfarrzentrums St. Joseph schwerlich gegen die Katholische Kirche als Eigentümerin von Grund und Boden duchsetzen lasse. Genau so ist es aber gekommen: Von den ganzen lange diskutierten Plänen ist nur der Vorschlag einer zusätzlichen Kita übrig geblieben. Dazu hatte ich mich bereits in meiner letzten Mail geäußert.
Einen neuen Bebauungsplan haben wir nicht in der Schublade, und das hätte aus den oben genannten Gründen auch wenig Sinn. Wie sich meine zukünftigen Fraktionskolleg/innen - und ich im Falle meiner Wahl - diesbezüglich positionieren, werden wir sehen. Das werden wir nicht zuletzt auch im Dialog mit Ihnen bzw. mit Ihrer BI klären. Allerdings müssen wir schon versuchen, die Interessen aller Beteiligten zu berücksichtigen.
Das wird schwer; ich weiß das. Vielleicht ist eine Lösung konsensfähig, die die Gegend nicht verschandelt und die Bonnstraße nicht mit Verkehr verstopft. Möglicherweise könnte die so aussehen: Das Pfarrzentrum wird abgerissen, die Grünfläche mit den Bäumen bleibt bestehen, und anstelle des ehem. Pfarrzentrums entsteht eine Wohnbebauung, nicht größer und höher als das jetzige Gebäude, was wohl zusätzlichen Ziel- und Quellverkehr nicht über das Maß einer Kita entstehen lässt. So könnte das m. E. aussehen, wohlgemerkt könnte...
Mit freundlichen Grüßen
Joachim Tonn
-----Original-Nachricht-----
Betreff: AW: Zukünftige Nutzung des ehemaligen Pfarrzentrums St. Joseph
Datum: Sat, 03 May 2014 23:08:51 +0200
Von: "marcel.buenten@t-online.de" <marcel.buenten@t-online.de>
An: "tonn.huerth@t-online.de" <tonn.huerth@t-online.de>
Sehr geehrter Herr Tonn,
vielen Dank für Ihre Mail, mit der Sie uns die Position der SPD näher bringen und sich entgegen der FDP für die einjährige Verlängerung der Veränderungsperre ausgesprochen haben.
Eine letzte Frage bleibt noch, wie stellen Sie sich einen neuen Bebauungsplan für das Areal vor, der von der SPD mitgetragen würde?
Mit freundlichen Grüßen
Marcel Bünten
-----Original-Nachricht-----
Betreff: Zukünftige Nutzung des ehemaligen Pfarrzentrums St. Joseph
Datum: Tue, 29 Apr 2014 16:43:36 +0200
Von: "tonn.huerth@t-online.de" <tonn.huerth@t-online.de>
An: "Bünten, Marcel" <marcel.buenten@t-online.de>
Sehr geehrter Herr Bünten,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Sie ging bei meiner alten E-Mail - Adresse ein, auf der ich nur noch empfangen, aber leider nicht mehr antworten oder weiterleiten kann. Nehmen Sie deshalb bei weiteren Mails bitte diese Mail - Adresse. Selbstverständlich können Sie meine Antwort gerne an die anderen Mitglieder Ihrer Bürgerinitiative weitergeben. Frau Wetzel kenne ich schon seit sehr langer Zeit und habe sie bei einer Bürgerwerkstatt wieder getroffen.
Zur Sache: Eine Entscheidungsreife in der Angelegenheit der weiteren Nutzung des ehemaligen Pfarrzentrums St. Joseph sehe ich nicht. Zunächst wird in der heutigen Ratssitzung mit großer Wahrscheinlichkeit die Veränderungssperre verlängert, auch deswegen, um Zeit zu gewinnen für weitere Beratungen und zur Prüfung des Bedarfs für eine weitere Kindertagesstätte. Soweit ich informiert bin, sieht das Jugendamt diesen Bedarf über die derzeitige Nutzung hinaus als "Notunterkunft" für vorübergehend heimatlose Kitas nicht. Auch ich zähle in der Gegend drei Kitas, eine evangelische, eine katholische und eine in Trägerschaft der AWO. Falls wir eine weitere Kita an dieser Stelle einrichten, was wegen der gesetzlichen Standards notwendigerweise mit erheblichen Umbaukosten verbunden wäre, dann wäre das insbesondere bei nicht vorhandenem Bedarf keineswegs wirtschaftlich, sondern eine Verschwendung von städtischen Haushaltsmitteln.
Mein Eindruck ist eher, dass die Bürgerinnen und Bürger in Ihrem Gebiet nicht eine Kita um der Kita willen haben wollen, sondern dass es ihnen vor allem darum geht, eine mehrstöckige Wohnbebauung oder andere Nutzungen zu verhindern, die optisch unschön sind und erheblichen zusätzlichen Ziel - und Quellverkehr auslösen. Das ist für mich sehr verständlich und nachvollziehbar. Ich persönlich könnte mir z. B. gut vorstellen, das Pfarrzentrum abzureißen, eine Grünfläche zu schaffen und darauf Bäume zu pflanzen. Ob die Katholische Kirche damit sehr glücklich wäre, ist eine andere Frage. Aber vielleicht haben wir nun ein wenig Zeit, um eine Lösung zu finden, die den Interessen aller Beteiligten Rechnung trägt. Gerne bleibe ich dabei mit Ihnen und Ihrer Bürgerinitiative im Dialog.
Mit freundlichen Grüßen
Joachim Tonn